31 MAY 2025, 5pm - Schloss Leuk

CARTE BLANCHE à HANS-PETER PFAMMATTER

 




PROGRAMM


Hans-Peter Pfammatter, synth/el/voc
Patrice Moret, bass/fx
Alen Hodzic, drums

Ein Trio aus erfahrenen Musikern,
die sich stilistisch zwischen Jazz,
elektronischer Musik, Hard Rock
und freier Improvisation bewegen.

In Leuk treffen sie
zum ersten Mal aufeinander.

Tabula Rasa.


BIOGRAPHIEN


Hans-Peter Pfammatter 
(* 1974 in Siders) ist ein Schweizer Jazzpianist und Komponist. Pfammatter spielte als Kind zunächst Trompete, bevor er dreizehnjährig zum Klavier wechselte. Er spielte in verschiedenen Rock-, Pop- und Jazzbands und studierte von 1995 bis 1999 an der Jazzschule von Luzern. Er spielte dann in Aufnahmen von Bänz Oester, Gilbert Paeffgen und Werner Hasler und trat in Konzerten mit Corin Curschellas, Ray Anderson, Christy Doran, Fre
dy Studer, Tony Overwater, Fee Claasen, Brad Dutz, Alexander Sipiagin und Tommy Meiers Root down auf. 2001 wurde er Mitglied der Gruppe New Bag von Christy Doran, der er bis 2012 angehörte und mit der er fünf Alben veröffentlichte. Mit dem Klarinettisten Lucien Dubuis, dem Bassisten Urban Lienert und dem Schlagzeuger Lionel Friedli gründete er die Gruppe Scope, mit der er 2007 das Album Nu Gara herausbrachte. In der Elektrojazz-Gruppe Le Potmit Trompeter Manuel Mengis, Lionel Friedli und Gitarrist Manuel Troller spielt er auch Synthesizer. Daneben komponierte Pfammatter Musiken für Schauspiele (unter anderem Tag des Jammers mit Peter Schärli), Kurzfilme und Hörspiele sowie mehrere Streichquartette. Seit 2000 ist er Dozent für Jazz-Piano an der Hochschule Luzern. https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Peter_Pfammatter


Patrice Moret
 (* 17. Juni 1972 in Aigle VD) ist ein Schweizer Jazzmusiker (Kontrabass). Patrice Moret ist als Kontrabassist klassisch ausgebildet. Als Sideman arbeitete er seit Ende der 1990er Jahre mit Jérôme Berney, Luca Stoll und Gilbert Paeffgen. Mit dem Trio von Christoph Stiefel entstanden bis 2008 mehrere Alben; ebenso nahm er mit Thierry Lang, mit Gitta Kahle und mit Malcolm Braff auf. Seit 2004 ist er Mitglied des Trios von Colin Vallon. Auch gehört er langjährig zum Quartett von Nicolas Masson und zum Quartett von Elina Duni, mit denen – ebenso wie mit Vallon – diverse Alben für ECM entstanden. Er ist ferner auf Alben von Ann Malcolm, Gitta Kahle, Domenic Landolf, Martin Koller, Tomas Sauter, Sknail, Lisette Spinnler und Gabriel Zufferey zu hören. Daneben lehrt Moret als Dozent Bass an der Hochschule der Künste Bern. https://de.wikipedia.org/wiki/Patrice_Moret


Alen Hodzic
ist still. Sehr still. Das hat seine Gründe: In den Überresten des Bosnienkriegs, an dessen vorderster Front sein Vater kämpfte, fand sich eine ganze Generation orientierungslos. «Zukunft existiert nicht in Bosnien. Die Zeit steht still», spricht Hodzic, der in Sanski Most aufgewachsen ist, dieses dunkle Kapitel seines Lebens an. Konträr dazu half die Musik: Der Sound von AC/DC, Deep Purple und Black Sabbath – roh und kratzig, wie er es mag – bot ihm als Jugendlicher einen wichtigen Input. Hodzic begann, Gitarre zu spielen und wechselte dann zum Schlagzeug. Doch Geld für das Erwerben eines Instruments besassen seine Eltern nicht. So begann er, auf seinen Oberschenkeln zu üben, die er grün und blau trommelte:  «Noch heute wächst kein Haar an dieser Stelle auf meinen Beinen», meint Hodzic. Sieben Jahre später lieh ihm ein Freund schliesslich das nötige Geld für ein Drumset. So konnte der damals 15-Jährige endlich seine Wut rauslassen, denn wütend war er oft. Es gab Wochen, da sprach er mit niemandem –  weder mit der Familie noch mit Freunden. In dieser Zeit begann er auch zu stottern, wenn er sozial interagieren musste. Dafür kommunizierte der Bosnier über sein Instrument, spielte in Rock-, Folk- und Metal-Bands. Aber niemals Jazz; den gab es im Balkan nämlich nicht. Eine der zahlreichen Touren des jungen Mannes bedeuteten schliesslich den Wendepunkt: Während eines Konzerts zwinkerte ihm ein Mädchen zu, das sich im darauffolgenden Gespräch als Dalila vorstellte. Sie erkannte auch, dass er Hilfe – sprich eine Perspektive – brauchte und nahm ihn 2016 in ihr Heimatland mit, wo er an einem Integrationsseminar erfuhr, dass sein Abschluss in der Schweiz anerkannt wird. Noch im gleichen Jahr besuchte der Schlagzeuger die Info-Tage der Jazz-Abteilung der Hochschule Luzern, obwohl er noch nicht einmal Noten lesen konnte. «Notenlesen kann man lernen», wurde er jedoch vom Schulleiter beruhigt. Was Hodzic denn auch tat: Neben dem Blattlesen musste er sich auch mit der Sprache des Jazz von Null auf vertraut machen. John Coltrane ist hierbei ein Bindeglied seiner Vergangenheit mit dem Jetzt. Die schnellen Linien des weltberühmten Saxofonisten untermalen seinen Alltag an der Jazzschule, während der schroffe Klang ihn an seine Kindheit erinnert. «Beim Spielen bin ich komplett ich selbst», meint er und fährt fort: «Ich werde immer ausgelacht, wenn ich sage, dass ich wie Charlie Watts, der Drummer der Rolling Stones, spielen will. Dieser ist bei weitem nicht der beste Techniker, aber er spielt grossartig mit seinen Bandkollegen zusammen». Die britische Gruppe, welche seit bald 60 Jahren besteht, hat für Alen Hodzic aber noch eine tiefere Bedeutung: «Eine Band muss wie eine Ehe sein – und ich suche noch nach meinen Rolling Stones.» https://hub.hslu.ch/musik/alen-hodzic/